_
Musikalität kann man nicht üben
Mein Name ist Erika Meissner und ich bin von Beruf selbstständige Klavierlehrerin. Das wird man natürlich nicht einfach so. Schon meine Urgroßmutter war eine professionelle Konzertpianistin aus Ungarn. Sie soll eine Virtuosin auf ihrem Instrument gewesen sein und würde sie heutzutage leben, wäre sie sicherlich eine gefragte Musikerin in jedem Orchester.
Meine Oma spielte im städtischen Orchester zu Halle, wie meine Mutter auch. Beide haben eine Gesangsausbildung und Klavierunterricht von meiner Urgroßmutter beziehungsweise wurde meine Mutter auch von ihrer unterrichtet. Beide spielten aber eher aushilfsmäßig im Orchester. An einem Sonntag im Monat übernahm meine Mutter die musikalische Leitung des Gottesdienstes auf einem kleinen Dorf bei Halle. Dann habe ich sie in die Kirche begleitet. Es war ein sagenhafter Moment, wenn bei tiefen sonoren Tönen die Bänke und auch die Holz Jalousien anfangen zu vibrieren.
Ich habe noch zu Zeiten der Teilung Deutschlands ein Musikstudium angefangen. Schon immer wollte ich im Leipziger Gewandhaus Orchester mitspielen. Während des Studiums bekam ich eine gesangliche Ausbildung, mein Fokus lag aber auf den Instrumenten und Orgel. Das Studium war sehr hart und am Tag musste man mindestens vier Stunden üben, neben dem Studium und verpflichtenden Auftritten mit dem Studentenorchester.
Einige haben die Prüfungen auch nicht erfolgreich abschließen können. Nicht, weil es an Fleiß oder Disziplin mangelte, sondern einfach an Talent. Es reicht nicht, einfach Noten vom Blatt zu spielen, sondern man muss ein Gefühl transportieren und sich in die Zeit der Komposition hinein versetzen können. Das merke ich auch oft bei meinen Schülern.
Mein Name ist Erika Meissner und ich bin von Beruf selbstständige Klavierlehrerin. Das wird man natürlich nicht einfach so. Schon meine Urgroßmutter war eine professionelle Konzertpianistin aus Ungarn. Sie soll eine Virtuosin auf ihrem Instrument gewesen sein und würde sie heutzutage leben, wäre sie sicherlich eine gefragte Musikerin in jedem Orchester.
Meine Oma spielte im städtischen Orchester zu Halle, wie meine Mutter auch. Beide haben eine Gesangsausbildung und Klavierunterricht von meiner Urgroßmutter beziehungsweise wurde meine Mutter auch von ihrer unterrichtet. Beide spielten aber eher aushilfsmäßig im Orchester. An einem Sonntag im Monat übernahm meine Mutter die musikalische Leitung des Gottesdienstes auf einem kleinen Dorf bei Halle. Dann habe ich sie in die Kirche begleitet. Es war ein sagenhafter Moment, wenn bei tiefen sonoren Tönen die Bänke und auch die Holz Jalousien anfangen zu vibrieren.
Ich habe noch zu Zeiten der Teilung Deutschlands ein Musikstudium angefangen. Schon immer wollte ich im Leipziger Gewandhaus Orchester mitspielen. Während des Studiums bekam ich eine gesangliche Ausbildung, mein Fokus lag aber auf den Instrumenten und Orgel. Das Studium war sehr hart und am Tag musste man mindestens vier Stunden üben, neben dem Studium und verpflichtenden Auftritten mit dem Studentenorchester.
Einige haben die Prüfungen auch nicht erfolgreich abschließen können. Nicht, weil es an Fleiß oder Disziplin mangelte, sondern einfach an Talent. Es reicht nicht, einfach Noten vom Blatt zu spielen, sondern man muss ein Gefühl transportieren und sich in die Zeit der Komposition hinein versetzen können. Das merke ich auch oft bei meinen Schülern.
_
Hartverdientes Geld...
An so manchen Tagen, da denke ich über höhere Stundensätze bei meinem Honorar nach. Ich bin selbstständige Klavierlehrerin, mein Name ist Erika Meissner.
Es gibt Schüler, die haben einfach kein Talent. Nein, das haben sie wirklich nicht! Diese Schüler bestelle ich mir dann meistens auf einen Tag. Es ist der Montag. Dann lasse ich im Interesse aller die Holzjalousien ganz nach unten. Normalerweise bedecken die neuen Jalousien aus Holz die Fenster nur bis zur Hälfte. Andere Schüler wissen, dass noch jemand im Raum ist und potenzielle Kunden können sehen und hören, dass bei mir wunderbare Stücke geprobt werden. Bis auf montags… Wer also montags einen Termin bei mir hat, der ist ein besonderer Fall. Dabei muss man aber noch zwischen den Kindern und Jugendlichen differenzieren. Es gibt Schüler, die haben „keinen Bock“, werden aber von den gut betuchten Eltern angemeldet, einfach weil es „schick“ ist.
Es gibt von den sechs Schülern zwei, da tut es mir ehrlich in der Seele weh, dass der Herrgott sie nicht einfach mit mehr Talent ausgestattet hat.
Wenn sie spielen, dann kann ich ihre Leidenschaft und ihre Hingabe spüren. Sie sitzen aber verkrampft am Klavier und versuchen mit Feuereifer, ein Stück von Chopin oder Mozart zu spielen. Schön klingt es leider trotzdem nicht. Das Problem sind nicht die schrägen Töne, die bei eingeübten Stücken Nulltoleranz bei mir finden, sondern das Gefühl. Es fehlt an kunstvollen, kurzen Pausen, die den Zuhörer fesseln oder schlicht am Sinn für Rhythmik. Leider kann man diese Dinge einfach nicht beibringen.
An so manchen Tagen, da denke ich über höhere Stundensätze bei meinem Honorar nach. Ich bin selbstständige Klavierlehrerin, mein Name ist Erika Meissner.
Es gibt Schüler, die haben einfach kein Talent. Nein, das haben sie wirklich nicht! Diese Schüler bestelle ich mir dann meistens auf einen Tag. Es ist der Montag. Dann lasse ich im Interesse aller die Holzjalousien ganz nach unten. Normalerweise bedecken die neuen Jalousien aus Holz die Fenster nur bis zur Hälfte. Andere Schüler wissen, dass noch jemand im Raum ist und potenzielle Kunden können sehen und hören, dass bei mir wunderbare Stücke geprobt werden. Bis auf montags… Wer also montags einen Termin bei mir hat, der ist ein besonderer Fall. Dabei muss man aber noch zwischen den Kindern und Jugendlichen differenzieren. Es gibt Schüler, die haben „keinen Bock“, werden aber von den gut betuchten Eltern angemeldet, einfach weil es „schick“ ist.
Es gibt von den sechs Schülern zwei, da tut es mir ehrlich in der Seele weh, dass der Herrgott sie nicht einfach mit mehr Talent ausgestattet hat.
Wenn sie spielen, dann kann ich ihre Leidenschaft und ihre Hingabe spüren. Sie sitzen aber verkrampft am Klavier und versuchen mit Feuereifer, ein Stück von Chopin oder Mozart zu spielen. Schön klingt es leider trotzdem nicht. Das Problem sind nicht die schrägen Töne, die bei eingeübten Stücken Nulltoleranz bei mir finden, sondern das Gefühl. Es fehlt an kunstvollen, kurzen Pausen, die den Zuhörer fesseln oder schlicht am Sinn für Rhythmik. Leider kann man diese Dinge einfach nicht beibringen.
_
Ein Hochgenuss für die Ohren
Durch meine Ausbildung an einer Universität für Musik, habe ich mich auch auf zukünftige Studenten spezialisiert, die sich für die Aufnahmeprüfung noch ein paar Tipps holen möchten oder einfach einen Rat brauchen. Ich bin Erika Meissner und bin selbstständige Klavierlehrerin. Eigentlich könnte ich schon längst meine Rentenzeit genießen, aber ich brauche den Kontakt zu musikalischen Schülern.
So eine Schülerin durfte ich vor zwei Wochen kennen lernen. Sie heißt Anastasia und ist 18 Jahre alt. Seit ihrem sechsten Lebensjahr spielt sie Klavier und vor einem Jahr hat sie angefangen sich selbst Gitarre beizubringen. Wenn es jemand schafft, sich so intensiv mit einem Instrument auseinander zu setzen, dann stehen die Vorzeichen gut.
Ich habe Anastasia gebeten, sich einfach an das Klavier zu setzen und habe die Holz Jalousie zur Straße hin und die Holzjalousie an der Tür unten gelassen. Sie sollte ein unvorbereitetes Stück, die „Morgenstimmung“ von Grieg spielen.
Sie ging zielstrebig auf den Flügel zu. Schon an ihrem Schritt konnte ich merken, dass sie fest entschlossen über das Parkett auf das Instrument zuging. Sie setzte sich hin, verharrte einen Moment (so wie ich auch) und fing dann an, zu spielen. Wenn ich Ihnen sage, dass ich so etwas noch nie zuvor gehört und erlebt hatte, denken Sie bestimmt ich übertreibe. Die Akustik in meinem holzgetäfelten Raum war perfekt, der Raum lud sich auf und es schien, als wenn die Zimmertanne sanft im Takt der Morgenstimmung mit wippt. Um zu testen, ob sie leicht abzulenken sei, habe ich die massive Jalousie aus Holz geöffnet. Sie hatte die Augen geschlossen! Es war ein unheimlicher Genuss. Viel kann ich ihr nicht mehr beibringen, aber ich freue mich sehr, wenn sie mich um Rat fragt.
Durch meine Ausbildung an einer Universität für Musik, habe ich mich auch auf zukünftige Studenten spezialisiert, die sich für die Aufnahmeprüfung noch ein paar Tipps holen möchten oder einfach einen Rat brauchen. Ich bin Erika Meissner und bin selbstständige Klavierlehrerin. Eigentlich könnte ich schon längst meine Rentenzeit genießen, aber ich brauche den Kontakt zu musikalischen Schülern.
So eine Schülerin durfte ich vor zwei Wochen kennen lernen. Sie heißt Anastasia und ist 18 Jahre alt. Seit ihrem sechsten Lebensjahr spielt sie Klavier und vor einem Jahr hat sie angefangen sich selbst Gitarre beizubringen. Wenn es jemand schafft, sich so intensiv mit einem Instrument auseinander zu setzen, dann stehen die Vorzeichen gut.
Ich habe Anastasia gebeten, sich einfach an das Klavier zu setzen und habe die Holz Jalousie zur Straße hin und die Holzjalousie an der Tür unten gelassen. Sie sollte ein unvorbereitetes Stück, die „Morgenstimmung“ von Grieg spielen.
Sie ging zielstrebig auf den Flügel zu. Schon an ihrem Schritt konnte ich merken, dass sie fest entschlossen über das Parkett auf das Instrument zuging. Sie setzte sich hin, verharrte einen Moment (so wie ich auch) und fing dann an, zu spielen. Wenn ich Ihnen sage, dass ich so etwas noch nie zuvor gehört und erlebt hatte, denken Sie bestimmt ich übertreibe. Die Akustik in meinem holzgetäfelten Raum war perfekt, der Raum lud sich auf und es schien, als wenn die Zimmertanne sanft im Takt der Morgenstimmung mit wippt. Um zu testen, ob sie leicht abzulenken sei, habe ich die massive Jalousie aus Holz geöffnet. Sie hatte die Augen geschlossen! Es war ein unheimlicher Genuss. Viel kann ich ihr nicht mehr beibringen, aber ich freue mich sehr, wenn sie mich um Rat fragt.